Armored - der Film

Zusammenfassung

Der Anfang


Ty Hacketts Situation ist authentisch und wird von Columbus Short auch überzeugend gespielt. Da gibt es diesen kleinen Angestellten, der sich von früh morgens bis spät abends den Hintern aufreißt, eigentlich nicht viel erwartet vom Leben, aber nicht einmal das Wenigste bekommt oder eher behalten darf. Generell fällt es leicht, sich in die Gesamtlage der kräftigen Sicherheitsmänner hineinzuversetzen, die der Welt trotzen, indem sie ihren No-Girls-Allowed-Abenden mit Bier und Billard frönen oder einfach ihr Fast-Food gemeinsam runterschlingen, fernab von Problemen wie ökologischer Nachhaltigkeit oder Fair Trade. Der Zuschauer bekommt einfach Lust auf einen spannenden Film mit einem emotional anstrengenden Ende, das noch Tage danach in den Knochen sitzt.


Schwache Charakterzeichnung

Dennoch fällt schon am Anfang auf, dass rund um Ty und vielleicht auch bei ihm selbst die Charakterzeichnung mehr als dürftig ausfällt. Die Charaktere haben genau die Eigenschaften, die wichtig für das Vorankommen der Story sind. So ist Baines ein knallharter, trunksüchtiger Waffennarr, der nur gebraucht wird, um dem Obdachlosen ins Kreuz zu schießen. Interessanterweise redet Laurence Fishburne in einer Anfangsszene auch über seine M4-Shotgun, mit der er gern mal auf Menschen schießen würde. Den Obdachlosen gibt es wiederrum nur, um – entgegen der Aussage von Matt Dillon – die Good Guys von den Bad Guys zu trennen. Mit noch weniger Merkmalen kommt nur Jean Reno aus: Er entdeckt den Obdachlosen, flucht ein, zwei Mal und schießt in die Luft, um die Situation nach dem Mord zu beruhigen. Während des ganzen Films ist er eigentlich nur Statist im Mittelpunkt des Films, der träge von Szene zu Szene treibt.